
By Karl Schattenhofer, Wolfgang Weigand
Was bedeutet es, wenn MitarbeiterInnen in Organisationen, die TeilnehmerInnen an Fortbildungen oder die Mitglieder von Arbeitsteams in paradoxer Weise aufgefordert werden, sich selbst zu steuern? Steuern alle oder keiner? Müssen alle gleich sein oder sind Unterschiede zulässig? Das Thema der Selbststeuerung in sozialen Systemen wird in diesem Buch von zwei Seiten her beleuchtet, nämlich in Auseinandersetzung mit dem systemtheoretischen Konzept der Selbststeuerung und der angewandten Gruppendynamik, in der die Gruppe als reflexives und selbststeuerndes Sozialsystem eingesetzt wird.
Die Beiträge in diesem Band gehen folgenden Fragen nach: Wie passen systemische Theorie und gruppendynamische Praxis zusammen? Wo gibt es Widersprüche? Wie kann guy Selbststeuerung als Individuum, Gruppe oder company lernen? Gemeinsamer Bezugspunkt der Beiträge ist das Verstehen und die Begleitung von Veränderungsprozessen von einzelnen Menschen und sozialen Systemen mit gruppendynamischen Interventionen und Methoden. Darüber hinaus werden die Auswirkungen des Konzepts der Selbststeuerung auf die Rolle der coach- und BeraterInnen beschrieben und Umsetzungsbeispiele aus der Erwachsenenbildung, der Ausbildung von Führungskräften und der Organisationsberatung dargestellt.
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"Selbstorganisation und Verantwortung" - ein eigenartiger Tite! . Gibt es das iiberhaupt, Selbstorganisation? Widerstrebt es nicht im tiefsten unserem, vielleicht auch speziell dem deutschen Denken, daB sich Dinge sozusagen von alleine organisieren, daB sich spontan Strukturen bilden, ohne Vorgaben von auBen?
Die Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft hat ihre Frühjahrstagung im Jahre 2000 am 30. und 31. März an der Friedrich-Schiller-Universität Jena durchgeführt. Die Programmgestaltung und Ausrichtung erfolgten durch den Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik.
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Es ist kurz vor der Mittagspause. Die Arbeiterin hat am Vormittag wenig geschafft. Sie ist argerlich. Dies sind ein paar Daten tiber die ,Momentansituation'. Uber die ,Lebenssituation' dieser Frau ist zu sagen: Sie ist seit drei Jahren verheiratet. Seit eineinhalb Jahren hat der Mann keine Arbeit mehr. Das zweijahrige Kind ist emsthaft krank gewesen, aber es scheint ihm heute etwas besser zu gehen. Mit dem Mann gibt es in der letzten Zeit haufig Krach, auch heute morgen. Die Eltem des Mannes haben ihr angeboten, das Kind zu sich aufs Land zu nehmen.
Karl Schattenhofer 34 Bearbeitung dieser Frage, denn aueh hier gilt der Satz: Was man tabuisiert, kann man Dieht gestalten. • Thematisierung der (Arbeits-)Beziehungen und Bewertungen: Jede Riiekmeldung hat neben einem besehreibenden immer aueh einen wertenden Teil, mit dem die GeberInnen etwas iiber ihre Beziehung zu den EmpfiiogerInnen des Feebacks, ihre Bewertung der Beziehung und der Leistung. dieser Person etc. aussagen. Bewertungen sind oft aus den thematisehen Grenzen einer Gruppe ausgeschlossen oder auf die Hinterbiihne verbannt.
Auch nicht abstrakt, vielmehr in der je konkreten Situation untersuchen. Die Frage, wie kam Lewin zur Feldtheorie, fiihrt in die Lebenssituation (Lebensraum) Lewins als Psychologe, nach Berlin, wo er in den 20er Jahren tiitig war. In Berlin lehrten als Kollegen die Gestaltpsychologen Wertheimer, Kohler, und Kofka. Luck (1966) bezeichnet die Gestaltpsychologen als Kollegen Lewins. Die Gestaltpsychologen betonten im Widerspruch zu den Assoziationspsychologen Feldtheorie und Systemtheorie 41 die Ganzheit und die Gestalt in Wahrnehmung und psychischem Erleben.